FAQ
Wieso weshalb warum, wer nicht fragt bleibt dumm.
Sesamstraße
Sind die Kinder bei jedem Wetter draußen?
Natürlich! Ob die Sonne scheint, ob es regnet oder schneit, die Kinder lieben es, die Jahreszeiten hautnah zu erleben. Nur wenn es stürmt oder gewittert, benutzen wir unseren Bauwagen oder suchen Unterschlupf in der Jurte. Tipp für die Eltern: Es gibt nur schlechte Kleidung, kein schlechtes Wetter. Kleidungstipps können am besten von erfahrenen Eltern weitergegeben werden.
An Tagen für die amtliche kritische Unwetterwarnungen wegen Sturm oder Niederschlag ausgegeben werden, hat der Kindergarten aus Sicherheitsgründen nur eingeschränkt geöffnet oder wird komplett geschlossen.
Was tun bei kurzfristigen Schließungen
Im Jahresverlauf kommt es immer mal wieder zu kurzfristigen ein- oder mehrtägigen Schließungen des Kindergartens. So muss der Kindergarten bei extremen Wetterbedingungen (wie Sturm / Orkan) aus Sicherheitsgründen schließen. Falls zwei von drei pädagogischen Fachkräften ausfallen, können wir die Aufsichtspflicht nicht mehr gewährleisten und müssen den Kindergarten ebenfalls vorübergehend schließen. Das Kindergartengelände steht den Eltern für privat organisierte Betreuungen jedoch zur Verfügung.
Wie ist mein Kind am besten anzuziehen?
Am Anfang ist das etwas schwierig. Es gilt jedoch immer: Das Zwiebelprinzip. Nach einigen Wochen und Monaten wird dein Kind dir sagen, was es anziehen möchte. Das ist auch Teil des Lernens für die Kinder. Wann friere ich, wann schwitze ich. Am besten die Kinder eigenständig ausprobieren lassen und in der Ersatztasche Alternativkleidung einpacken.
Eins ist gewiss: Die Kinder kommen immer schmutzig, staubig oder gar verschlammt und glücklich aus dem Kindergarten. Tipps zur Reinigung der Kleidung oder den Schutz der Autopolster teilen gerne die erfahrenen Eltern.
Wie wird meinem Kind geholfen, wenn ihm kalt/zu warm, oder wenn es nass ist?
Jedes Kind hat im Bauwagen vor den Toiletten eine von den Eltern gepackte und bereitgestellte Ersatztasche mit folgendem Inhalt: Schuhe, Hose, Unterhose, Strumpfhose, Socken, Unterhemd, T-Shirt, Pullover, Jacke, Regenhose und Gummistiefel. Bei Bedarf hilft das Erzieherteam die Kinder aus-, um- oder anzuziehen.
Gibt es Spielzeug?
Alle Dinge, die Kinder zum Spielen brauchen, bietet ihnen die Natur und das Gelände des Waldkindergartens. Die Kinder vermissen im Wald kein Spielzeug und sind so fantasievoll, dass ihnen immer neue Spiele einfallen. Wir haben nur wenig „normales“ Spielzeug wie in Regelkindergärten. So werden Kreativität und Fantasie jeden Tag aufs Neue angeregt. Jeden Freitag können die Kinder jedoch ein Lieblingsspielzeug von Zuhause in den Kindergarten mitbringen.
Rennen die Kinder den ganzen Tag herum?
Nein, natürlich nicht. Kein Kind tut das, auch die Kinder im Waldkindergarten nicht. Warum auch? Einerseits ist ein hohes Maß an Bewegung förderlich für eine gute und gesunde Entwicklung des Kindes, andererseits gilt auch, wer Ruhe braucht, bekommt sie auch. Unsere Erzieher freuen sich über Vorlese- und Bastelzeiten mit den Kindern. Auch unsere Kuschelecke wird von den Kindern zum Ausruhen gerne genutzt. Es wird individuell auf das Kind eingegangen.
Gibt es einen Mittagschlaf?
Es gibt keinen gemeinsamen Mittagsschlaf. Die jüngeren Kinder schlafen allerdings häufig am Ende der Spaziergänge in dem Wagen ein und werden dann auch schlafen gelassen bis sie selber wieder aufwachen. Die Kinder können aber auch zur Mittagszeit abgeholt und die Aufenthaltsdauer nach und nach verlängert werden.
Wo gehen die Kinder aufs Klo?
Die Kinder haben eine Komposttoilette in einem separaten Bauwagen. Komposttoiletten binden den Geruch durch die Zugabe von Einstreu. Dieser Einstreu besteht aus kohlenstoffhaltigem Material wie Sägespänen, getrocknetem Laub und getrocknetem Grünschnitt. In unserem Waldkindergarten benutzen wir Rindenmulch. Die Reststoffe werden in der Toilette gesammelt und kompostieren vollständig außerhalb der Toilette in einem Kompostbehälter. Dafür wird keine Abluft benötigt. Der Toiletteneimer wird einfach jeden Tag vom Elterndienst in den Kompostbehälter hinter dem Bauwagen entleert.
Für Toilettengänge auf den Waldspaziergängen buddeln die Erzieher kleine Löcher in die Erde und verscharren anschließend die Ausscheidungen.
Wie schützt man die Kinder vor Zecken?
Schon ab 5 °C können Zecken aktiv sein. Der Schutz vor Zecken ist also nicht nur im Sommer notwendig. Wir empfehlen geschlossene Schuhe, lange Kleidung und eine Kopfbedeckung. Wenn die Kinder nach Hause kommen, heißt es: Waldkleider ausziehen, nach Zecken absuchen und ggf. entfernen. Denn Zecken geben erst nach einigen Stunden Speichel in die Wunde, mit dem ggfs. Borrelien übertragen werden können.
Aktuelle Informationen zur Impfempfehlung findet Ihr auf der offiziellen Homepage des Robert Koch Institutes:
Link: RKI - Impfungen A - Z - Schutzimpfung gegen FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis)
Wie klappt die Umstellung auf die Schule?
Der Eintritt in die Schule ist für jedes Kind eine große Herausforderung. Studien belegen, dass Kinder aus Waldkindergärten in vielen Bereichen gegenüber Kindern aus Regelkindergärten im Vorteil sind. So werden sie z.B. bei Motivation, Ausdauer, Konzentration, Sozialverhalten und Mitarbeit im Unterricht durchschnittlich deutlich besser bewertet als andere Kinder, wie eine Dissertation an der Universität Heidelberg belegen konnte.
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Gibt es Vorschularbeit?
Vorschulerziehung, z.B. mit speziellen Arbeitsblättern nur für die Kinder im letzten Kindergartenjahr gibt es bei uns nicht. Der Waldkindergarten arbeitet eingruppig nach Gruppenform I KiBiz (Kinderbildungsgesetz), 20 Kinder von 2-6 Jahren, davon vier unter Dreijährige. Wir setzen bei allen Kindern gemäß ihrem Alter auf die Förderung von Schlüsselkompetenzen wie Selbständigkeit, soziales Miteinander, Konzentrations- und Kommunikationsfähigkeit und auch das Ertragen von Misserfolgen und deren Überwindung.
Laufen die Kinder nicht weg?
Zunächst einmal: 20 Kinder sind für das Erzieherteam gut überschaubar. Es gibt zudem feste Regeln, die mit den Kindern immer wieder besprochen und geübt werden, die sie verstehen können und verinnerlichen. Sie halten sich gerne daran und erinnern sich auch gegenseitig und passen aufeinander auf. Dazu gehört auch die Regel, nicht weiter zu laufen als man die Gruppe sehen kann. Das Verlassen des Kindergarten-Geländes ohne Erwachsenen ist untersagt.
Wie sieht der Schutz vor dem Fuchsbandwurm aus?
Fuchsbandwurm-Erkrankungen sind sehr selten, insbesondere in Deutschland und NRW. Die Erreger werden durch den Mund zu sich genommen. Daher gelten – auch zur Vermeidung anderer Infektionen – die Regeln: Es wird nichts aus dem Wald gegessen. Keine Beeren, keine Nüsse. Vor dem Essen müssen die Hände gewaschen werden und es werden keine schmutzigen Hände in den Mund gesteckt.
Wer kann aufgenommen werden?
Nach unseren Erfahrungen tut der Waldkindergarten allen Kindern gut. Ob Mädchen oder Junge, ob robust oder zart – jedes Kind entwickelt sich entsprechend seiner Persönlichkeit weiter. Die jüngsten Kinder dürfen sich auf den gemeinsamen Waldspaziergängen im Kinderwagen ausruhen. Meistens haben auch die Kleinen nach nur wenigen Monaten genügend Kondition, um die Waldspaziergänge komplett mitzugehen.
Die Betreuung von Kindern mit Entwicklungsstörungen können wir allerdings nicht leisten.
Der Waldkindergarten eignet sich für Mütter und Väter, die ihr Kind während der Kindergartenzeit intensiv begleiten wollen und können. Da unser Waldkindergarten als Elterninitiative funktioniert, müssen die Eltern ehrenamtlich mitarbeiten. Religiös und/oder weltanschaulich sind wir nicht festgelegt. Wichtig ist uns ein offener, respektvoller, demokratischer Umgang miteinander.